VIS–À–VIS
Collumina, International Light Art Project, Köln, MAKK,, Köln
Das Museum für Angewandte Kunst in Köln (MAKK) befindet sich auf der Grundfläche des ehemaligen Minoritenklosters. Seine vier Gebäudeflügel umschließen analog zu dem früheren Kreuzgang einen fast quadratischen Innenhof. An seiner Westseite, beim Museumscafé befinden sich noch restaurierte spätgotische Drillingsfenster. Auf seiner Südseite ragt hinter einem eingeschossigen Museumsanbau die Minoritenkirche empor.
Vis a vis im Norden, die verglaste Fassade der weitläufigen Eingangshalle des Museums. Einem Innenraum, errichtet zur Präsentation vorwiegend moderner Gestaltungsexponate steht die Außenfassade eines historischen Gebäudes gegenüber, auf der angewandte, fundamentale Konstruktions- und Gestaltungsprinzipien der Kunst- und Designgeschichte abzulesen sind.
In der Arbeit VIS A VIS von Detlef Hartung und Georg Trenz tritt das MAKK in direkte Kommunikation mit der Minoritenkirche. Vertikale und horizontale Linien, aus Richtung der Eingangshalle projiziert, scheinen zu Beginn das sakrale Bauwerk abzuscannen. Die Linien spreizen sich zu Textzeilen aus Licht. Zitate von Künstlern, Literaten und Wissenschaftlern werden lesbar. Verdichtete Gedanken über Kreativität und Gestaltungsprozesse beschreiben wortwörtlich die Kirche und interagieren mit ihrem Formenkanon. Gleich einem Echo werden die Texte als Fragmente verzerrt moduliert von der architektonischen Oberfläche reflektiert.
Ein Beweis für die Zeitlosigkeit gestalterischer Grundelemente und Grundformen und ein Plädoyer für die kreative und innovative Gestaltung der/von Welt.